Die 5 Key Facts zu Ehrliches Mitteilen und Human Design
- Ehrliches Mitteilen löst alte Traumamuster: Durch bewusstes Mitteilen kommst du aus der Isolation – und dein Nervensystem kann heilen.
- Du sprichst in drei Ebenen – Körper, Gedanken, Gefühle: Diese drei Ebenen sind essenziell für Integration und Selbstwahrnehmung.
- Diese Ebenen spiegeln die Verarbeitungszentren im Human Design: Körper = Milzzentrum, Gedanken = Ajna, Gefühle = Emotionszentrum.
- Du musst nichts analysieren oder erklären: Es geht ums Fühlen und Sprechen – nicht ums Verstehen mit dem Kopf.
- Die Übung ist einfach, aber transformierend: Und genau deshalb wird sie Teil meines Human Design Selbstcoaching-Kurses.
Anmerkung zu Ehrliches Mitteilen nach Gopal
Die Methode, die du hier kennenlernst stammt aus dem Buch Der Vagus-Schlüssel zur Traumaheilung* von Gopal Norbert Klein. Ich habe die Inhalte daraus mit meinem Wissen über Human Design verbunden und weitergedacht. Das Buch Ehrliches Mitteilen nach Gopal kann ich dir wärmstens empfehlen, wenn du noch tiefer in das Thema einsteigen möchtest.
Was ist Ehrliches Mitteilen?
Durch Ehrliches Mitteilen hörst du auf, deine Probleme lösen zu wollen. Stattdessen beginnst du, die Gefühle, die damit verbunden sind, mitzuteilen. Es ist weniger ein Werkzeug zur Selbsterforschung, sondern vielmehr eine Anleitung, in sicheren Beziehungen wirklich in Kontakt zu treten. Es geht nicht darum, spirituell herauszufinden, wer du bist. Sondern ganz schlicht und klar darum: Teilst du dich mit – oder nicht?
Ehrliches Mitteilen ist einfach – aber tiefgreifend. Es ist keine Therapie. Es ist keine Analyse. Es bedeutet in Kontakt zu gehen. Du sagst, was in dir lebendig ist. Nicht, um etwas zu erklären. Sondern um dich zu zeigen – so wie du im Moment bist.
Du sprichst über drei Ebenen:
- Was du körperlich spürst.
- Was du denkst.
- Was du emotional fühlst.
Vielleicht denkst du jetzt: Das klingt zu simpel. Doch wenn du es tust, verändert sich etwas. Sind nicht oft im Leben die einfachen Dinge die effektiven?
Du spürst deinen Körper. Du nimmst die Gedanken deines Kopfes wahr. Du fühlst die Gefühle, die in dir erzeugt werden. Und du teilst das mit – in einem für dich sicheren Rahmen (Setting). Ohne Bewertung. Ohne Ratschläge.
Ehrliches Mitteilen schafft Verbindung mit dir selbst und mit anderen. Es bringt dich raus aus dem Rückzug. Raus aus alten Schutzmustern. Du kommst in echten Kontakt.
Mit der Zeit kann sich dein Nervensystem immer besser und nachhaltiger entspannen. Du wirst ruhiger, klarer, präsenter – besitzt mehr Energie. Ehrliches Mitteilen ist keine Suche nach deinem wahren Selbst. Es ist ein Weg, in Beziehung zu treten.
Warum Ehrliches Mitteilen wirkt
Viele psychische Belastungen im Erwachsenenalter haben ihre Wurzeln in der Kindheit. Vor allem im Kontext von Beziehungen – zu Eltern, Geschwistern oder späteren Partnern.
Ein zentrales Thema ist dabei das Bindungstrauma. Es entsteht, wenn ein Kind über längere Zeit keine stabile emotionale Verbindung zu seinen Bezugspersonen erleben kann. Nicht durch einzelne belastende Ereignisse, sondern durch anhaltenden Kontaktabbruch oder emotionale Unverfügbarkeit.
Das Kind lernt: Es ist besser, bestimmte Gefühle nicht zu zeigen. Wut, Angst oder Traurigkeit werden unterdrückt – um die Beziehung zu sichern. Diese Strategie bleibt oft bis ins Erwachsenenalter bestehen. Die Folge: Innere Anspannung, Rückzug, Beziehungsprobleme oder chronisches Überforderungsgefühl.
Ehrliches Mitteilen setzt hier an. Es bietet einen strukturierten Rahmen, um wieder in Kontakt zu kommen – mit sich selbst und anderen. Indem du mitteilst, was du körperlich spürst, was du denkst und was du emotional fühlst, kann dein Nervensystem neue Erfahrungen machen.
Das Ziel ist nicht, Probleme zu lösen oder zu analysieren. Sondern, das Erlebte in einem sicheren Rahmen mitzuteilen – ohne Bewertung, ohne Interpretation. Mit der Zeit können sich deine Schutzmechanismen lockern. Du entwickelst mehr Selbstwahrnehmung, emotionale Stabilität und Beziehungskompetenz.
Schocktrauma vs. Entwicklungstrauma: Zwei Arten von Belastung
Wenn du dich mit dem Thema Trauma beschäftigst, wirst du schnell auf zwei Formen stoßen: Schocktrauma und Entwicklungstrauma.
Ein Schocktrauma entsteht durch ein einzelnes, überwältigendes Ereignis. Zum Beispiel ein Unfall, eine plötzliche Trennung oder ein Angriff. Das Nervensystem wird dabei so stark überfordert, dass es in eine Art Notfallmodus schaltet. Dieser Zustand kann im Körper gespeichert bleiben – manchmal ein Leben lang.
Anders ist es beim Entwicklungstrauma. Hier geht es nicht um ein einzelnes Ereignis. Sondern um das, was über längere Zeit nicht passiert ist: kein stabiler Kontakt, keine verlässliche Zuwendung, keine emotionale Sicherheit.
Wenn du als Kind wiederholt das Gefühl hattest, dich anpassen zu müssen, nicht gesehen oder verstanden wurdest – dann kann daraus ein Entwicklungstrauma entstehen. Und auch ein frühes Schocktrauma kann später in ein Entwicklungstrauma übergehen, wenn das Kind mit den Folgen alleine bleibt.
Entwicklungstraumata betreffen die Persönlichkeit in ihrer Entfaltung. Sie beeinflussen, wie du heute fühlst, denkst, dich selbst wahrnimmst – und wie du in Beziehung gehst. Gerade weil Entwicklungstrauma so subtil entsteht, wird es oft übersehen. Aber es prägt tiefer, als wir denken.
Der wahre Kern vieler Leiden: Das Bindungstrauma
Viele Symptome, unter denen Erwachsene heute leiden, haben einen gemeinsamen Ursprung: fehlende sichere Bindung in der Kindheit. Bindungstrauma entsteht nicht durch ein einzelnes schlimmes Erlebnis. Sondern durch die andauernde Erfahrung, dass echter Kontakt nicht möglich war.
Vielleicht waren deine Eltern körperlich anwesend – aber emotional nicht erreichbar. Vielleicht hast du früh gelernt, dich anzupassen, um Nähe nicht zu verlieren. Vielleicht hattest du das Gefühl, bestimmte Gefühle nicht zeigen zu dürfen.
Diese Muster prägen sich tief ein. Sie beeinflussen, wie du heute Beziehungen erlebst – ob du Vertrauen zulassen kannst, wie du auf Nähe reagierst oder dich schützt.
Das zentrale Merkmal von Bindungstrauma ist:
- Du bist in Beziehung, aber nicht im Kontakt.
- Du funktionierst, passt dich an – und bleibst innerlich allein.
Dieses Grundmuster überträgt sich auf Partnerschaften, Freundschaften, sogar auf berufliche Beziehungen. Du willst Verbindung, aber gleichzeitig schützt du dich vor ihr. Das kostet Energie – und verhindert echte Nähe.
Bindungstrauma ist weit verbreitet. Die meisten Menschen leiden darunter, ohne es zu wissen.
Ehrliches Mitteilen ist ein Weg, genau hier anzusetzen. Indem du lernst, dich mitzuteilen, ohne dich zu verlieren, entsteht langsam wieder Beziehung – und damit echte Veränderung.
Wie Bindungstrauma entsteht
Ein Bindungstrauma entsteht nicht, weil Eltern einmal überfordert oder laut sind. Es entsteht, wenn Kinder über längere Zeit keine stabile emotionale Verbindung erleben. Oft liegt das daran, dass die Eltern selbst traumatisiert sind – und deshalb nur eingeschränkt beziehungsfähig. Sie müssen unbewusst Distanz zum Kind herstellen, weil sie mit echtem Kontakt überfordert sind. Das passiert selten absichtlich. Aber es hat tiefgreifende Folgen.
Kinder spüren, wenn sie mit bestimmten Gefühlen nicht willkommen sind. Wut, Verzweiflung, Traurigkeit – all das wird vom Umfeld abgewehrt oder unterdrückt. Nicht immer laut und offensichtlich. Oft geschieht es subtil – durch Ignorieren, Ironie oder Rückzug. Das Kind beginnt, diese Anteile in sich selbst abzulehnen. Es passt sich an, um die Beziehung zu den Eltern aufrechtzuerhalten.
Das bedeutet: kein Raum für echten Selbstausdruck. Kein sicherer Ort, um Gefühle zu zeigen. Kein stabiles Gegenüber, das die emotionale Entwicklung unterstützt. Dieser Zustand bedeutet Dauerstress für ein Kind. Gerade in der Phase, in der das Nervensystem noch in Entwicklung ist. Mit der Zeit übernimmt das Kind die Haltung seiner Umgebung. Es beginnt zu glauben: Meine Bedürfnisse sind falsch. Ich bin falsch.
Aus dieser inneren Haltung entsteht tiefe, oft unbewusste toxische Scham. Eine Scham, die später fast jede Beziehung beeinflusst. Und die verhindert, dass wir uns wirklich zeigen.
Die psychischen Folgen In der Entwicklung
Ein Bindungstrauma hinterlässt Spuren, besonders, wenn es früh entsteht und über längere Zeit wirkt. Diese Spuren zeigen sich oft nicht sofort. Aber sie wirken im Hintergrund – und beeinflussen das gesamte Leben.
Ein Kind, das wiederholt keinen sicheren Kontakt erfährt, lernt: Ich muss mich anpassen, um geliebt zu werden. Es beginnt, bestimmte Gefühle nicht mehr zu zeigen – oder gar nicht mehr zu fühlen.
Diese Anpassung wird zur Überlebensstrategie. Doch im Erwachsenenalter wird sie zum Problem: Beziehungen bleiben oberflächlich, Nähe wird vermieden oder überkompensiert.
Es entstehen zwei typische Strategien:
- Autonomie: Rückzug, emotionale Distanz, Rückzug ins Denken oder in Arbeit
- Verschmelzung: starke Abhängigkeit von anderen, Suche nach Bestätigung, Angst vor Alleinsein
Beide Muster sind Versuche, mit dem alten Schmerz umzugehen – ohne ihn wirklich zu fühlen. Das permanente Unterdrücken eigener Impulse kostet Energie. Es erschwert Selbstkontakt und verhindert echte Verbundenheit mit anderen.
Genau an diesem Punkt kann Ehrliches Mitteilen neue Erfahrungen ermöglichen.
Human Design trifft Ehrliches Mitteilen: Die Verarbeitungszentren als Brücke
Im Human Design geht man davon aus, dass bestimmte Human Design Zentren in deinem Körper für die Wahrnehmung und Verarbeitung von Informationen/Eindrücken zuständig sind. Sie werden als Bewusstheitszentren bezeichnet. Dazu zählen die Milz (körperliche Intuition), das Emotionszentrum (emotionale Wahrnehmung) und das Ajna-Zentrum (mentale Klarheit). Sie beeinflussen, wie du Gefahren einschätzt, Entscheidungen triffst und deine innere Wahrheit erlebst. Diese Zentren regulieren, wie du auf äußere Reize, Gedanken und Emotionen reagierst – und wie du sie verarbeitest.

- Körperwahrnehmung → Milzzentrum/Intuitionszentrum
- Gedanken → Ajna-Zentrum/Verstandeszentrum
- Emotionen → Emotionszentrum
Indem du diese drei Ebenen regelmäßig mitteilst, stärkst du genau die Zentren, in denen häufig alte Konditionierungen und Reaktionsmuster sitzen. Offene Bewusstheitszentren sind oft empfänglicher für äußere Einflüsse und Konditionierungen. Daher kann bei diesen Zentren eine bewusste Regulierung besonders unterstützend sein. Ob das für dich zutrifft, darfst du selbst herausfinden – es ist ein individueller Prozess.
In den folgenden Abschnitten zeige ich dir, wie sich diese Verbindung im Detail zeigt – und wie du sie für deine persönliche Entwicklung nutzen kannst.
Körperwahrnehmung und das Milzzentrum
Das Milzzentrum im Human Design steht für Körperbewusstsein, Intuition und Überlebensinstinkte. Es verarbeitet Signale, die aus dem Körper kommen – also das, was du fühlst, ohne es erklären zu können.
Viele Menschen haben den Zugang zu ihrem Körperempfinden verloren. Dauerhafte Anspannung, unterdrückte Gefühle oder ständiges Funktionieren lassen uns taub werden für das, was der Körper eigentlich mitteilen will.
Ehrliches Mitteilen beginnt genau hier mit der Frage: Was spürst du gerade körperlich?
Vielleicht ist da ein Druck im Bauch, ein Ziehen im Nacken oder einfach ein Zittern. Solche Empfindungen sind Ausdruck deines Nervensystems – und oft erste Hinweise auf Stress, Angst oder alte Schutzmuster.
Wenn du lernst, sie wahrzunehmen und auszusprechen, entsteht eine neue Verbindung: Du nimmst dich selbst körperlich ernst. Das Milzzentrum wird dadurch entlastet – es muss nicht mehr unbegründet still Alarm schlagen.
Gerade wenn dein Milzzentrum offen ist, bist du empfänglich für die Ängste anderer. Durch bewusstes Körpermitteilen kannst du besser unterscheiden: Was gehört zu mir – und was nicht?
Diese Klarheit ist ein erster Schritt zur Dekonditionierung. Du lernst, wieder auf deinen eigenen Körper zu hören – und ihm zu vertrauen.
Mentale Gedanken und das Ajna-Zentrum
Das Ajna-Zentrum im Human Design ist für mentale Verarbeitung zuständig. Hier entstehen Gedanken, Überzeugungen, Bewertungen und Interpretationen.
Im Alltag läuft vieles davon automatisch. Du denkst über dich nach, über andere, über das, was passiert ist – oder passieren könnte. Viele dieser Gedanken kreisen, wiederholen sich oder erzeugen Stress.
Ehrliches Mitteilen bringt hier Struktur hinein. Wenn du mitteilst, was du gerade denkst, holst du den Verstand aus dem Autopiloten. Du schaffst Abstand zu den Gedanken – nicht durch Analyse, sondern durch Aussprache. Das Ajna-Zentrum wird entlastet, weil es sich nicht mehr ständig erklären oder rechtfertigen muss.
Ob dein Ajna-Zentrum definiert oder offen ist, spielt dabei eine Rolle:
- Mit offenem Ajna bist du empfänglich für fremde Meinungen und Denkmuster.
- Mit definiertem Ajna neigst du dazu, an deinen Überzeugungen festzuhalten.
In beiden Fällen hilft es, deine Gedanken bewusst mitzuteilen – ohne Anspruch auf Wahrheit.
Einfach nur: Das denke ich gerade. Oder Das denkt mein Kopf gerade.
Das klingt einfach, wirkt aber klärend. Gedanken, die ausgesprochen werden, verlieren an Macht. Dein Geist wird freier – und das Denken transparenter.
Vielleicht hilft es dir, den Kopf oder das Gehirn in der dritten Person anzusprechen oder ihm sogar einen Namen zu geben. So identifizierst du dich weniger mit deinen Gedanken, denn du bist nicht deine Gedanken.
Emotionale Wellen und das Emotionszentrum
Das Emotionszentrum ist im Human Design das Zentrum der Gefühle. Es verarbeitet emotionale Reize und steuert, wie du emotional auf die Welt reagierst.
Wenn dieses Zentrum definiert ist, erlebst du emotionale Wellen. Gefühle kommen und gehen – ohne immer einen konkreten Auslöser zu haben. Wenn es offen ist, nimmst du stark die Gefühle anderer wahr – und versuchst vielleicht, Konflikte zu vermeiden.
In beiden Fällen gilt: Nicht aussprechen, was emotional in dir vorgeht, führt zu innerem Druck.
Hier setzt Ehrliches Mitteilen an: Du nennst deine Gefühle, so wie sie gerade sind. Ohne Drama, ohne Analyse, ohne Rechtfertigung.
Zum Beispiel:
- Ich fühle gerade Traurigkeit.
- Ich bin wütend.
- Ich spüre eine innere Anspannung.
Viele Menschen haben gelernt, ihre Gefühle zu unterdrücken oder sich für sie zu schämen. Doch was nicht mitgeteilt wird, bleibt im System gespeichert – oft über Jahre.
Das Emotionszentrum kann sich erst dann regulieren, wenn der emotionale Ausdruck wieder möglich wird. Durch das bewusste Mitteilen deiner Gefühle entsteht ein sicherer Raum, in dem sich Emotionen zeigen dürfen – ohne Konsequenzen oder Bewertungen.
So entsteht emotionale Klarheit. Du musst nicht mehr „funktionieren“ – du kannst einfach sein, mit dem, was gerade fühlbar ist.
Ehrliches Mitteilen und Human Design für Forscher
Die Bewusstheitszentren im Human Design haben jeweils bestimmte Tore, die im folgenden Bild angezeigt werden.

Jedes dieser Tore steht für einen bestimmten Aspekt des Lebens – und ist mit einer konkreten Angst verbunden. Vielleicht kennst du diese Art von Angst aus deinem Alltag. Sie kann dich innerlich aktivieren und deine Aufmerksamkeit auf ein Thema lenken, das sich gerade zeigen möchte. Oft ist das genau der Moment, in dem es sich lohnt, dich ehrlich mitzuteilen.
Spannend ist: Die Tore des Milzzentrums – und damit auch die zugehörigen Ängste – liegen im Beziehungs-Quadranten des Human Design Rads. Das zeigt: Unser Überleben ist eng mit der Qualität unserer Beziehungen verbunden. Bindung, Nähe, Vertrauen – all das ist nicht nur emotional wichtig, sondern auch tief im Instinkt verankert.
Ebenso interessant: Die meisten Tore des Emotionszentrums gehören zum Verstehens-Quadranten.Das deutet darauf hin, dass unsere Emotionen verstanden und eingeordnet werden wollen. Man könnte auch sagen: Emotionale Intelligenz bedeutet, mitfühlend zu verstehen – sich selbst und andere.
Wenn du in deinem Human Design Chart ein bestimmtes Tor an einem Bewusstheitszentrum definiert hast, kann dir die damit verbundene Angst einen Hinweis geben – auf eine innere Dynamik, eine Situation oder einen wiederkehrenden Gedanken.
Sei neugierig. Lass deinen Forschergeist wach werden und beobachte dich bewusst. Welche Themen tauchen auf? Welche Sinne, Gedanken oder Emotionen werden angesprochen. Wenn du magst, teile deine Entdeckungen ganz unten in den Kommentaren. Ich freue mich, von dir zu lesen.
In der folgenden Abbildung findest du die Tore der Bewusstheitszentren – inklusive der zugehörigen Ängste und Themen.

Trauma-Auflösung in der Praxis: Nähe, Kontakt und neue Erfahrungen
Bindungstrauma bedeutet, dass Nähe und Beziehung heute als potenzielle Bedrohung erlebt werden. Nicht bewusst – aber spürbar im Körper, im Kontaktverhalten, im Stresslevel. Der eigentliche Schmerz ist nicht das, was passiert ist, sondern das, was gefehlt hat: echter Kontakt, emotionale Sicherheit, ein verlässliches Gegenüber. Heilung entsteht, wenn du heute neue Erfahrungen machst: Kontakt wird nicht länger als Gefahr erlebt, sondern als das, was er eigentlich ist – eine Quelle von Verbindung, Stabilität und innerer Ruhe.
Ehrliches Mitteilen schafft dafür einen klaren, sicheren Rahmen. Hier kannst du Schritt für Schritt lernen, dich mitzuteilen – ohne überfordert zu werden. Du darfst da sein mit dem, was du spürst, denkst und fühlst. Und du erfährst: Es ist in Ordnung.
Dabei werden oft alte Schutzstrategien sichtbar. Denn dein System hat gelernt, Nähe zu regulieren – auf zwei typische Arten:
Die Autonomie-Strategie
Du ziehst dich zurück, bist oft allein, lebst viel in Gedankenwelten oder arbeitest viel.
Du brauchst Freiheit und träumst von Unabhängigkeit – doch bleibst emotional oft auf Distanz.
Die Verschmelzungs-Strategie
Du suchst ständig Verbindung, brauchst die Nähe anderer, bist oft in der Welt der anderen unterwegs. Du passt dich an, verlierst dich selbst leicht – und träumst von der großen, rettenden Liebe.
Ehrlichen Mitteilens Anleitung: So funktioniert die Übung konkret
Die Methode Ehrliches Mitteilen wirkt vor allem, weil sie einfach ist – und konsequent.
Sie folgt einem klaren Ablauf, der dir hilft, mit dem in Kontakt zu kommen, was gerade in dir präsent ist.
Im Folgenden erfährst du, wie die Übung aufgebaut ist, welche Regeln dabei gelten und welche Wirkung sie auf dein Nervensystem hat.
Die drei Ebenen des Mitteilens
Beim Ehrlichen Mitteilen sprichst du über drei Ebenen deines inneren Erlebens:
- Körperliche Ebene: Was spürst du gerade in deinem Körper?
Beispiele: Druck in der Brust, Enge im Hals, Kribbeln, Zittern, Wärme, Kälte. - Gedankliche Ebene: Welche Gedanken sind im Moment da?
Beispiele: „Ich denke, das hier ist unangenehm“, „Ich frage mich, was die anderen über mich denken.“ - Emotionale Ebene: Welche Gefühle nimmst du wahr?
Beispiele: Angst, Wut, Traurigkeit, Unsicherheit, Freude.
Du musst nichts erklären oder interpretieren. Es geht nur darum, das auszusprechen, was in diesem Moment da ist – ganz konkret.
Regeln für den sicheren Rahmen
Damit Ehrliches Mitteilen wirkt, braucht es einen klaren Rahmen. Nur dann kann sich dein Nervensystem entspannen und neue Erfahrungen zulassen.
Die 5 wichtigsten Regeln sind:
- Du sprichst nur über dich: Keine Projektionen, Bewertungen oder Analysen über andere.
- Du teilst nur mit, was gerade jetzt da ist: Kein Rückgriff auf vergangene Geschichten oder Probleme.
- Niemand kommentiert das Gesagte: Es gibt keine Rückmeldung, kein Coaching, keine Tipps – nur Präsenz.
- Du bist eingeladen, nichts zu sagen, wenn du nichts spürst: Auch das Schweigen kann Teil des Kontakts sein.
- Alles bleibt vertraulich: Was in der Gruppe geteilt wird, bleibt dort.
Diese Struktur schafft Sicherheit – und macht es leichter, wirklich bei dir zu bleiben.
Fazit: Ehrliches Mitteilen – ein Schritt zurück zu dir selbst
Viele unserer Herausforderungen entstehen dort, wo echter Kontakt fehlt – zu anderen und zu uns selbst. Ehrliches Mitteilen bietet dir die Möglichkeit, genau diesen Kontakt wiederherzustellen. Ohne Druck, ohne Methode – nur mit dem, was gerade in dir lebendig ist.
In Kombination mit deinem Human Design wird daraus ein wirkungsvoller Weg zur Dekonditionierung: Du lernst, dich zu beobachten, dich mitzuteilen und Schritt für Schritt neu mit dir selbst in Beziehung zu treten.
Wenn du bereit bist, alte Muster zu hinterfragen, deine innere Welt klarer zu sehen und dich selbst tiefer zu verstehen, dann lade ich dich ein, diesen Weg gemeinsam mit mir zu gehen.
FAQ: Fragen und Antworten zum Werkzeug Ehrliches Mitteilen mit Bezug zu Human Design
Was ist Ehrliches Mitteilen?
Ehrliches Mitteilen bedeutet, deine aktuellen Körperempfindungen, Gedanken und Gefühle mitzuteilen, ohne sie zu erklären oder zu analysieren. Es schafft Verbindung und hilft, alte emotionale Muster zu lösen.
Für wen ist Ehrliches Mitteilen besonders geeignet?
Es eignet sich für alle, die mit alten Traumata, Beziehungsproblemen oder innerer Unruhe kämpfen. Besonders hilfreich ist es, wenn dir authentischer Kontakt mit dir und anderen schwerfällt.
Wie wirkt Ehrliches Mitteilen auf mein Nervensystem?
Durch regelmäßiges ehrliches Mitteilen lernt dein Nervensystem, dass echter Kontakt sicher ist. So kannst du dich tiefer entspannen und alte Stress- und Schutzreaktionen abbauen.
Warum hilft Ehrliches Mitteilen bei Bindungstrauma?
Bindungstrauma entsteht, wenn sicherer emotionaler Kontakt fehlt. Ehrliches Mitteilen ermöglicht neue Beziehungserfahrungen und schafft dadurch emotionale Stabilität und Heilung.
Welche Rolle spielen die Bewusstheitszentren im Human Design dabei?
Die drei Ebenen des Ehrlichen Mitteilens entsprechen den Bewusstheitszentren im Human Design (Körper = Milzzentrum, Gedanken = Ajna, Gefühle = Emotionszentrum). Durch das bewusste Mitteilen stärkst und regulierst du diese Zentren.
Brauche ich Vorkenntnisse in Human Design, um Ehrliches Mitteilen zu praktizieren?
Nein, Vorkenntnisse sind nicht nötig. Wenn du jedoch dein Human Design kennst, kannst du das Ehrliche Mitteilen gezielter nutzen und tiefer verstehen.
Wo finde ich eine genaue Anleitung für Ehrliches Mitteilen?
Eine detaillierte Anleitung mit allen Regeln und Ebenen findest du im Blogbeitrag sowie im Buch „Ehrliches Mitteilen nach Gopal“ von Gopal Norbert Klein.
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